MOND UND VENUS
Deutsche Barocklieder
im Umfeld von Johann Christoph Bach

Das Programm „Mond und Venus“ mit deutschen Liedern und Instrumentalmusik des 17. Jh. im Umfeld von Johann Christoph Bach spiegelt die innere Haltung der Gesellschaft im Frühbarock wider. Komponisten wie Johann Nauwach, Franz Tunder, Matthias Weckmann, Adam Krieger, Johann Erasmus Kindermann und Johann Christoph Bach vertonen Dichtungen der Zeitgenossen, die den Menschen einem unberechenbaren, wechselvollen Schicksal ausgeliefert zeigen. Als Metaphern für Bedrängnis und Herzensnot wurden immer wieder Naturphänomene wie Stürme, finstere Wolken und verwelktes Laub, aber auch die Himmelskörper gewählt, und angstvoll als Vorboten erlebt. Nur allmählich trat gegen Ende des Jahrhunderts eine Wende ein, mit dem Spannungsfeld zwischen Glauben, Gottesfurcht und naturwissenschaftlicher Betrachtung.

In der Musiktheorie der Zeit ist Andreas Werckmeister einer der letzten Vertreter einer bis zur Antike reichenden Verbindung von Philosophie, Musiktheorie und Theologie: Erkenntnis sei schon von Anbeginn der Schöpfung durch die Einsicht in die sich in der Musik offenbarenden Sphärenharmonie möglich. Zu hören sind neben den nachdenklichen Liedern über Himmel und Erde auch die aufstrebende virtuose Instrumentalmusik und Liebeslieder, die zart und innig vom Verliebtsein erzählen.